Da sieht man die Hand vor Augen nicht

 

Auf dem obigen Bild ist zu sehen, was die Atemschutzgeräteträger im Brandraum sehen. Nämlich nichts, oder zumindest nicht viel. Dass man in so einem verrauchten Raum die Orientierung verlieren kann, ist nicht verwunderlich. Immer an der rechten Wand entlang hat der Angriffstrupp die Hütte abgesucht und eine, durch den Rauch, bewusstlose Person gefunden. Mit Hilfe des Wassertrupps konnte die Person dann aus dem giftigen Rauch gerettet werden.

Aber von Vorne. Um 17:59 Uhr klingelten unsere digitalen Meldeempfänger. Ein Feuer in Harburg wurde gemeldet und unsere Kameradinnen und Kameraden machten sich auf den Weg zur Feuerwache. Dort angekommen rüsteten sie sich wie gewohnt aus und fuhren zum Einsatzort. Durch die vor uns eingetroffenen Kameraden der Berufsfeuerwehr, konnte jedoch schnell Entwarnung gegeben werden. Alles halb so wild. Kein Großbrand. Somit konnten wir wieder einrücken. Da um 19 Uhr unser dienstplanmäßiger Dienstabend beginnen sollte, blieben die Einsatzkräfte gleich an der Wache und bereiteten sich auf den Dienst vor.

Um Punkt 19 Uhr traten dann alle in der Fahrzeughalle zum Dienstbeginn an. Einsatzübung stand auf dem Dienstplan. Wir zogen uns wieder unsere Schutzjacken an, schnappten uns unsere Helme und stiegen auf die Löschfahrzeuge. Die jeweiligen Maschinisten fuhren die beiden Löschfahrzeuge dann zu einem vorher festgelegten Bereitstellungsraum (Wenn es noch keinen Bedarf an einer Einsatzstelle gibt, werden Kräfte in einem Bereitstellungsraum gebündelt und von dort aus zu den jeweiligen Einsatzstellen entsandt.).

Ca. 19:15 Uhr kam dann über Funk der erste Einsatz von der Übungsleitung. „Eine Person befindet sich in einer Notlage auf einem Bauschiff.“ Der eingesetzte Angriffstrupp machte sich über eine zweiteilige Steckleiter, ausgerüstet mit Decke und Erste Hilfe Koffer, auf den Weg zum bewusstlosen Patienten.

Der „Anrufer“ des eigentlichen Einsatzes bemerkte unterdessen, dass Rauch aus einem Schiffscontainer kam, in dem Betriebsstoffe gelagert werden. Somit wurde plötzlich aus einem Einsatz zwei. Als sich dann auch noch herausstellte, dass noch eine Person vermisst wird (Diese war, wie sollte es auch anders sein, natürlich im Schiffscontainer), spitzte sich die Situation noch weiter zu.

Die inzwischen eingetroffenen Kräfte des zweiten Löschfahrzeuges übernahmen die Menschenrettung und Brandbekämpfung im Schiffscontainer. Der erste Patient auf dem Bauschiff konnte mittels einer Krankentrage über die Steckleiter gerettet werden. Nachdem beide Personen gerettet wurden und der Brand gelöscht war, konnte die Übung beendet werden.

 

Da es noch zu früh war um Feierabend zu machen, sind wir noch eine zweite Übung gefahren. Nun kommen wir auch wieder zurück zu der Lage aus dem ersten Absatz. Von der Übungsleitung wurde uns eine vermisste Person in einer Grillhütte gemeldet. Die Person hatte vergessen die Abluft zu öffnen, wodurch sich die Hütte mit giftigen Rauch füllte. Nach dem Aufbau der Wasserversorgung ging der Angriffstrupp in die Hütte vor und suchte mit Erfolg die vermisste Person.

Zum Ende dieses gelungenen Dienstabends konnten wir uns noch mit Pommes und Gegrillten stärken für die kommenden Einsätze.